Pferde zeigen ihren Schmerz unterschiedlich. Instinktiv versuchen sie ihren Schmerz möglichst zu verstecken, da ein verletztes Pferd schnell zur leichten Beute eines Raubtiers werden kann. Da Pferde zudem kein Schmerzlaut von sich geben, ist es für Pferdehalter:innen und Reiter:innen daher wichtig auf kleine Anzeichen zu achten, um ggf. Schmerzen beim Pferd zu erkennen.
Der Gesichtsausdruck, Blick und die Mimik des Pferdes kann Aufschluss über das Wohlbefinden des Vierbeiners geben. Das sogenannte „Schmerzgesicht“ kann anhand folgender Aspekte erkannt werden:
- Augen: Im Normalzustand ist der Blick klar und aufmerksam und die Augen folgen den Bewegungen. Sind die Augen teilnahmslos oder verschließt ihr Pferd teilweise die Augen, kann das ein erstes Anzeichen für Schmerzen sein.
- Ohren: Sollten die Ohren sich kaum bewegen und/oder steif nach hinten ausgerichtet sein, kann dies ebenfalls ein Signal sein.
- Maul: Ist das Pferd entspannt, sollte auch die Maulpartie (Nüstern und Kaumuskel) entspannt sein und die Unterlippe locker sein. Hat das Pferd schmerzen kann das Maul angespannt sein. Vor allem bei Zähneknirschen sollte das Pferd näher beobachtet werden.
- Gesichtsmuskeln/Stirn: Angespannte, hervortretende Gesichtsmuskeln und kantige Kinnbildung könnten auf Schmerzen beim Pferd deuten.
Bei Rückenschmerzen hingegen können die Pferde auch auf andere Weise ihr Leid mitteilen. Es können Rittigkeitsprobleme auftauchen. Das Pferd könnte seinen Rücken oder den Sattel wegdrücken und buckeln. Aber auch Abwehrreaktionen beim Satteln können auf (Rücken-) Schmerzen deuten.
Es ist wichtig das Pferd fortlaufend zu beobachten, um Verhaltensänderungen zu bemerken. Da Pferde instinktiv ihren Schmerz verstecken, sollte insbesondere die Mimik beachtet werden. Falls Sie unsicher sind, holen Sie sich eine zweite (oder dritte) Meinung ein, z. B. von einem Pferdeexperten (Veterinär, Tiermedizinier, Sattlermeister o. ä.).