Vorab ist es gut zu wissen, dass das Pferd vom Ursprung her gar nicht dafür gemacht ist geritten zu werden.
Aus diesem Grund ist es absolut notwendig, dass das Pferd gut auf seine Zeit als Reittier vorbereitet wird und auch danach immer Biomechanisch sinnvoll trainiert wird sowie regelmäßig unterstützend von ausgebildeten Therapeuten (z.B. Osteopathen und Physiotehrapeuten) betreut wird.
Ein gut ausbalancierter und geschulter Reitersitz ist logischerweise eine wichtige Voraussetzung für ein feines und möglichst störfreies einsitzen und einwirken, was dem Pferd das Tragen und Bewegen von uns Menschen vereinfacht.
Woran erkennt man denn nun Rückenschmerzen bei Pferden?
Da unsere Pferde leider kein Schmerzlaut von sich geben sind wir dazu aufgefordert unsere Tiere genau zu beobachten um Schmerzgesichter, oder Reaktionen die auf Schmerz hinweisen so schnell wie möglich zu erkennen.
Jedes Pferd ist individuell und so erlebe ich in meinem Alltag die verschiedensten Typen. Manche laufen mit extrem unpassenden Sätteln ohne sich für den Reiter erkenntlich zu beschweren. Oft werden dann aber nicht die richtigen Muskelgruppen benutzt und über das Gangbild wird deutlich, dass das Pferd sich unter dem Sattel „wegdrückt“ oder „wegrennt“ oder sich „festklemmt“.
Andere Pferde sind extrem Sensibel, sodass ich mich richtig auf Detektivmodus umstellen muss um das „Mü“ zu finden, welches das Pferd gerne besser möchte.
Gerade bei PSSM erkrankten Pferden ist es oft eine hohe Kunst für das Pferd die optimale Lösung zu finden.
Wie sieht ein gesunder Pferderücken aus?
Ein gesunder Pferderücken hat eine gut ausgeprägte Muskulatur, die unter anderem das Schulterblatt einbettet. Sind irgendwelche Vertiefungen oder Wölbungen sichtbar, kann dies ein Hinweis auf zu wenig trainierte Muskeln sein, welches wiederum Schmerzen beim Reiten verursachen könne. Neben der Wirbelsäule verläuft der lange Rückenmuskel. Sollten Wirbel sichtbar hervorstehen ist dies ebenfalls ein Hinweis auf einen zu schwach bemuskelten Rücken.
Ein gesunder Pferderücken ist zudem eher waagerecht. Ein Senkrücken oder ein aufgewölbter Rücken (Karpfenrücken) kann zusammen mit einem unpassenden Sattel Schmerzen beim Pferd verursachen.
Was muss beim richtigen Sattel beachtet werden?
Die Kammerweite des Sattels hängt von der Breite des Pferderückens ab und sollte daher vermessen und / oder in der Bewegung kontrolliert werden. Neben der Breite ist auch die Länge des Pferderückens entscheidend. Bei einem gut anliegenden Sattel sollten die Lendenwirbel des Pferdes nicht belastet werden, da die Pferde in dem Bereich nicht mehr tragfähig sind und dadurch Rückenschmerzen entstehen können. Der Winkel vom Sattelbaum (in welchem das Kopfeisen verbaut ist) sollte parallel zur Schulter verlaufen und angepasst an die Länge und Breite des Pferderückens sein. Allgemein sollte auf die Schulterpartie des Pferdes geachtet werden. Die Schulterfreiheit ist wichtig, damit die Pferde in ihrer Bewegung nicht eingeschränkt werden.
Es gibt noch viele weitere Aspekte, die bei einem Sattel von Bedeutung sind, um den Pferderücken zu schonen, Muskulatur aufzubauen und den Druck optimal auf dem Rücken zu verteilen. Ob ein Sattel tatsächlich passt, kann erst richtig beurteilt werden, wenn das Reitpaar damit reitet.
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